Cebit review

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Terminal.21 ist eine Tech-Crew und so zog es auch uns zur diesjährigen Cebit, um einen Blick auf das zu werfen, was es zum Stand der Dinge zu sagen und zeigen gibt. Zusätzlich galt es, mit den anwesenden Firmen ins Gespräch zu kommen, unser Projek (vor allem das Heizwerk) vorzustellen und über mögliche Unterstützung zu reden. Das Feedback war im Großen und Ganzen wirklich positiv und so hoffen wir nun in den nächten Tagen konkrete Antworten zu bekommen.

Zu den Trends: Es ist wirklich spannend zu beobachten, dass das große Feld der klassischen PC oder Server-Technik als abgeschlossen betrachtet werden kann. Es gibt kaum Neuheiten. Die Technik scheint einen Stand erreicht zu haben, an dem die Leistungsfähigkeit für nahezu alle Anwendungsfälle mehr als ausreicht. Wurden in den letzten Jahren stolz die neuesten Server vorgestellt und möglichst eindrucksvolle Benchmarks präsentiert, konnten wir dieses Jahr einzig am Stand von IBM ein kleines Rack mit 5 x86-Servern und ein paar PowerPC-Kisten bewundern. Und auch dort technisch keine Revolutionen. Alle reden nur noch von CloudComputing und entsprechend die Veränderungen. RAM, und nicht CPU-Leistung, ist der Faktor der zählt. IBM zeigt folgerichtig eine 1HE-Kiste, deren einziger Zweck darin besteht weitere RAM-Bänke zur Verfügung zu stellen und den Hauptspeicher eines Servers so auf mehrere TB zu erweitern.

Der ganz große Trend scheinen mobile Devices zu sein. Der Weg zeigt weg von der Kiste unterm Schreibtisch hin zu leistungsfähigen tragbaren Kleinstgeräten. Warten wir ab, wie sich dieser Trend auf Linux und freie (GNU-) Software auswirkt, welche zumeist auf solchen Geräten eingesetzt wird.

Im Netzwerkbereich nichts Neues, die Standards haben sich bewährt und so ist  wohl in absehbarer Zeit nichts Revolutionäres zu erwarten. PowerLine, der unsägliche Versuch Netzwerke über Stromleitungen zu realisieren (und die Daten weil ungeschirmt in die weite Welt zu funken), hat sich glücklicherweise nicht etabliert. Nur noch vereinzelte Anbieter zeigen entsprechende Geräte.

Bleibt der zweischneidige Umgang mit Consumer-Hardware und deren Konsumenten. Die Gamerfront wird mit Sinnlosigkeiten wie riesigen Grafikkarten mit mehreren 100Watt Leistungsaufnahme begeistert und diskutiert lauthals, ob dieses Notebook mit Tasche oder ohne erhältich ist. Die neuen Super-Cases leuchten blau oder auch in Pink erhältlich. Lärmende Hallen voller Gewinnspiele und die Masse stürzt sich auf Messestände im Freizeitpark-Look. Mir wär's ja egal, wenn die 19Zoll-Cases nicht mitten in diesem nervigen Rummelplatzgetöse zu finden wären und die sich für das hier gebotene Theater Interessierten im Gegenzug von den Rack-Schränken fernhalten würden. Aber mitten im Gespräch von der Seite angelabert zu werden, ob es denn hier bitte auch Kugelschreiber und Bonbons gibt, nervt durchaus gewaltig.

Wie immer total fertig ging's spät im total überfülltem Zug zurück nach Halle. War ja abzusehen, dass die Bahn es nicht schafft den enormen Andrang im Rahmen der Cebit vorauszusehen und entsprechend darauf zu reagieren.

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